Am 23. April war Welttag des Buches und des Urheberrechts. Und dieses Motto zog sich auch durch die ganze vergangene Woche mit dem Titel “Woche des geistigen Eigentums”, denn es wurde in vielen Blogs darüber diskutiert, ob man Kinderfotos ins Netz stellen darf oder nicht. Auch ich habe am Dienstag (eher zufällig) in diesem Beitrag dem bekannten Tech-Blogger Caschy eine Frage dazu gestellt.
Wir handhaben es in unserer Familie übrigens so, dass weder Name, Geschlecht, Gesicht oder sonst irgendetwas von unserem Kind an die Öffentlichkeit getragen wird. Ganz einfach, weil unser Kind in Zukunft selbst entscheiden soll, wie offen es sich im Netz bewegt. Wenn man sich die verschiedenen Stimmen dazu ansieht, gibt es Meinungen dafür und dagegen. Beide Seiten haben gute Argumente.
Ich will es an dieser Stelle mal auf die gute alte analoge Welt herunterbrechen: Stellt Euch mal vor, Eure Eltern würden die ganzen alten Fotoalben mit Euren Babyfotos auf Facebook online stellen. Und Eure Kollegen im Büro sehen das. Oder Eure neue Flamme. Oder Euer potenzieller zukünftiger Arbeitgeber. Oder wer auch immer. Würde Euch das gefallen? Also mir jedenfalls nicht. Und deshalb bringen wir unser Kind auch gar nicht erst in eine solche Situation.
Des Weiteren sollte man seit ca. zwei Jahren, also seit Edward Snowden, als Internetnutzer ohnehin vorsichtiger geworden sein. Sascha Lobo schrieb zum Beispiel in dieser Woche, wie harmlose Daten tödlich enden können . Und wer weiß schon, unter was für einer Regierung wir in 20 Jahren leben werden und was diese dann mit den ganzen von uns freiwillig veröffentlichten Daten anfängt…
- Das Zurschaustellen der eigenen Kinder im Internet ist Missbrauch
bezeichnet im Tagesspiegel das Veröffentlichen von Kinderfotos ganz offen als Missbrauch.
- Der Missbrauchsvorwurf zieht Schuld von Tätern ab
Einen Tag später folgte die Reaktion – ebenfalls auf dem Tagesspiegel – von . Sie meint, das Internet soll nicht auch noch ein kinderfreier Raum werden. - Kinderfotos im Netz – Ja oder Nein?
Johnny Haeusler, Blogger von Spreeblick und Kolumnist bei der WIRED Germany, kann durch seine mittlerweile älteren Kinder bereits auf Erfahrungen zurückgreifen und hat einer eher neutrale Einstellung zum Thema. - Das Recht am eigenen Foto
Für Patricia Cammarata, Bloggerin von Das Nuf, gilt: keine erkennbaren Fotos ihrer Kinder ins Netz. Das stellt ihrer Meinung nach keinen Informationsgewinn dar. - Kinderfotos im Netz? Ja, bitte.
Caspar Clemens Mierau vom Blog “Leitmedium” spricht sich ganz offen für mehr Kinderfotos im Netz aus, denn er meint, Fotos vom Alltag mit Kindern können viele Nachrichten transportieren, die gesellschaftlich wichtig sind. - Say cheese – Vorsicht mit Kinderfotos im Internet
Auf dem Stern-Blog teilt uns Kai Bösel von “daddylicious” seine Meinung zum Thema mit. Auch er spricht sich eher dagegen aus. - HELL/YEAH: Sollte man Fotos seiner Kinder ins Netz stellen?
Sogar die WIRED Germany wollte sich zum Thema einbringen und hat noch einmal die beiden Blogger von “Leitmedium” und “Das Nuf” mit ihren Meinungen gegeneinander antreten lassen. - Unser (privates) Leben im Internet // Medienkompetenz als Schlüssel für den Umgang mit sozialen Medien
Henriette Zwick von “Supermom” meint dazu, dass man bei diesem Thema vor allem auf die Medienkompetenz der Eltern vertrauen müsste. - Kinderfotos auf Social Media
Philippe Wampfler von “Schule Social Media” weist mit Art. 301 ZGB darauf hin, dass auch Kinder ein Recht am eigenen Bild haben. - Mein Kind im Netz – Selbstdarstellung vs. elterliche Fürsorge
, Eltern würden diesbezüglich die eignen Interessen mit denen ihrer Kinder verwechseln. - Kinderfotos im Netz
Anette Göttlicher von “Göttlicher Fotografieren” meint, die Gefahr an Kinderfotos im Internet liegt nicht in den Fotos selbst, sondern in der Verknüpfung mit anderen online verfügbaren Informationen. - Kinderfotos auf Blogs – ja oder nein ?
“Zeitschriftenwurm” Julia Reißfelder fragt sich, ob man die Privatspähre seiner eigenen Kinder dermaßen verletzen darf. - Kinderfotos im Social Web – Wie gehen Eltern damit um?
Kerstin Neumann von ” Chaos hoch 2″ hat etliche weitere Meinungen von Elternbloggern im Netz in einem Artikel zusammengetragen.